Vor der Erstellung eines Lokalen Pastoralplans
Pfarreien im Bistum Münster stellen sich immer wieder neu die Frage, wie sie ihre Pastoral vor Ort zukunftsfähig ausrichten können. Der Prozess der Pastoralplanung im Bistum Münster systematisiert dies und nimmt sowohl die Pfarreien wie auch die Bistumsebene hierbei verbindlich in die Pflicht.
Die Satzung der Pfarreiräte sieht vor, dass alle Pfarreien im Bistum Münster einen Lokalen Pastoralplan entwickeln.
Um einen Lokalen Pastoralplan entwickeln zu können braucht es die Bereitschaft, sich auf die Frage einzulassen: Sind wir bereit, unter Umständen unsere Seelsorge zu verändern, damit wir als Kirche vor Ort (besser) dazu beitragen, dass Leben in Fülle gelingen kann?
Wozu dient ein Pastoralplan?
Bei der Erstellung des Pastoralplanes für das Bistum Münster hat sich das Bistum drei wesentliche Fragen gestellt:
- Welche gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen sowie Veränderungen im Bistum Münster sind so wichtig, dass sie für die Frage der Zukunft der Pastoral im Bistum bedeutsam sind? Der Pastoralplan für das Bistum erinnert vor diesem Hintergrund an Folgendes: „Die Lebenswirklichkeit ist der Anknüpfungspunkt für jede Pastoral.“ (Pastoralplan für das Bistum Münster, Seite 12)
- Wie können wir diese Lebenswirklichkeit im Lichte des Evangeliums deuten und verstehen? Der Pastoralplan für das Bistum Münster setzt sich intensiv mit der Emmaus-Erzählung aus dem Lukasevangelium auseinander, da diese uns heute Orientierung geben kann bei der Frage, wie wir uns an Christus ausrichten können.
- „Was können wir tun?“ lautet die dritte Frage, d.h. es geht darum abzuwägen, welche Konsequenzen sich ergeben, wenn ich die Lebenswirklichkeit nüchtern und differenziert betrachte, diese im Licht des Evangeliums deute und zu verstehen versuche und nun hieraus konkrete Rückschlüsse zu ziehen, Maßnahmen abzuleiten, Projekte zu initiieren etc. Das Bistum Münster hat sich mit dem Grundanliegen einer lebendigen, missionarischen Kirche vor Ort und den vier Optionen des Pastoralplanes konkrete Anliegen und Schwerpunkte vorgenommen, die es nun zu bearbeiten und umzusetzen gilt.
Was bedeutet dies für die Entwicklung eines Lokalen Pastoralplanes?
Die Entwicklung eines Lokalen Pastoralplans soll dazu dienen, die folgenden Fragen für die Pfarrei zu beantworten:
- Was ist unsere Sendung als Kirche vor Ort?
- Wie können wir als Pfarrei dazu beitragen, dass Leben in Fülle gelingen kann und Menschen miteinander und mit Gott in Beziehung treten können?
- Welche Ressourcen und Charismen haben wir hierzu zur Verfügung?
- Auf welche Schwerpunkte und welche Nachrangigkeiten verständigen wir uns?
- Wie bringen wir dies in eine lebendige Beziehung mit dem Evangelium?
Konkret soll die Entwicklung eines Lokalen Pastoralplanes:
- Den Dreischritt von Sehen-Urteilen-Handeln erkennen lassen.
- Das Leben der Menschen im jeweiligen Sozialraum mit all seinen Facetten als Ausgangspunkt der Pastoral verstehen.
- Ressourcen und Charismen beschreiben.
- Auseinandersetzen mit den Grundanliegen und den vier Optionen des Pastoralplans für das Bistum Münster. Dies wird bedeuten, dass Pfarreien für sich entdecken, dass Sie bei einigen Themen gut aufgestellt sind, es bei anderen wenig Handlungsbedarf gibt und es evtl. aber auch blinde Flecken und Notwendigkeiten der Veränderung gibt.
- Partizipation möglichst vieler ermöglichen und einüben.
- Schwer- und Leichtpunkte sowie konkrete Schritte zu deren Umsetzung definieren.
- Die Vernetzung mit anderen kirchlichen Orten und Einrichtungen sowie weiteren Partnern im Sozialraum stärken.
- Eine Beziehung herstellen lassen zu zukünftigen Entscheidungen im Kontext von Immobilien, Personal und Finanzen. Dies bedeutet, dass der Pastoralplan kein detailliertes Immobilienkonzept beinhaltet, aber dass Immobilienentscheidungen auf der Grundlage pastoraler, inhaltlicher Überlegungen des Lokalen Pastoralplanes getroffen werden.